Gesunde Muster prägen
Vor kurzem habe ich einen Essay über eine bestimmte Form des Wahnsinns auf den Blog gestellt, der die Menschheit seit vorgeschichtlichen Zeiten plagt, nämlich der Wahnsinn der Masse. Sein kleiner Bruder ist die Entmenschlichung, die ein falsches Menschenbild darstellt.
Dieses falsche Menschenbild beinhaltet unweigerlich ein falsches Selbstbild. Die Ablehnung anderer in der Mob-Dynamik geht mit einer Art Selbstablehnung einher. Das ist ein tiefes Muster, eine Prägung, die in unserer heutigen Zeit in einer besonders aggressiven Form auftritt.
Diese Prägung kann rückgängig gemacht werden. Neue Muster bieten sich uns an. Ich möchte hier einen Videoausschnitt einer Rede teilen, die ich vor ein paar Monaten über geistig-seelische Gesundheit gehalten habe. Es war eine Einführung meiner bescheidenen Initiative, dem Sanity Projekt. Es gibt deutsche Untertitel zum Video.
Die Erwartung, man könne tief eingeprägte, kulturell verfestigte Gedanken- und Redegewohnheiten alleine transformieren, ist unrealistisch. Wir müssen eine Gegenkultur, eine Blase der Kohärenz erschaffen, in der Mitgefühl und Achtung vor dem Menschen die Norm sind. Das ist es, was ich und meine Partnerin in diesem Unterfangen, meine wunderbare frühere Ehefrau Patsy, mit dem Sanity Project vorhaben. Es ist ein Zufluchtsort vor dem kulturellen Wahnsinn, und auch ein Ort, um die Zukunft zu üben.
Das sechsmonatige Programm beinhaltet meine Kurzvideos, Live-Calls und Gastauftritte (Orland Bishop, Bayo Akomolafe und Stella Eisenstein stehen noch bevor). Ebenso wichtig sind die Diskussionsforen, Kleingruppen und von Mitgliedern organisierte Veranstaltungen. Die Intensität des Programms ist variabel. Das Zeit-Commitment könnte eine Stunde pro Woche sein, oder auch viel mehr. Die Anmeldung ist offen, du kannst jederzeit dazustoßen. Der Mitgliedsbeitrag ist selbstbestimmt. Du kannst den Standardbetrag bezahlen oder einen anderen Betrag wählen, der sich richtig und fair anfühlt, der ein wirkliches Commitment darstellt, und der deine finanziellen Umständen widerspiegelt. Noch ein Hinweis: Das Sanity Project findet in englischer Sprache statt.
Das Programm läuft gut an und ich würde liebend gerne noch mehr Menschen begrüßen können. Ich drücke mich dort voll aus, was im Rahmen einer politischen Kampagne selten möglich ist. Alle, die schon dabei sind – danke, dass ihr mir helft, bei Verstand zu bleiben.
Übersetzt von Christoph Peterseil, korrekturgelesen von Janet Klünder und Vanessa Groß. Der englische Original-Blogbeitrag ist hier zu finden.
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